Positionen in Debatten

Die Debatte um Verfolgung möglicherweise krimineller Migranten aus Nordafrika ist geprägt von der eigenen Interessenlage der Debattenteilnehmer. Jeder beleuchtet dabei die Facetten, die für die eigene Position opportun sind. So wird die Lösung des Problems bestenfalls zum Nebeneffekt.

Für die Polizei geht es um die Benennung von Verantwortlichen. Was auch nicht zuletzt das Gesetz vorschreibt. Für die Grünen geht es um die Rechtmäßigkeit des Einsatzes, denn sie befürchten eine Meinungsverschiebung nach rechts.
Die Volksparteien verharren angesichts der Krise im Status quo.
Die partikularen Befürchtungen sind nicht unbegründet. Aber in diesem partikulären Problemlösungsansatz liegen gleichzeitig die Problemursachen. Die Glaubwürdigkeit der Debattenteilnehmer eine Lösung herbeizuführen zu können leidet. Diesem Glaubwürdigkeitverlust versuchen sie mit verstärktem Problemläsungsengagement zu begegnen. Sie belassen es aber bei einer partikular optimierten Lösung. Wie ganz Europa sind auch sie gefangen in ihrem Blickwinkel auf die Dinge. Sie versuchen die großen Probleme auf ihr Lösungsrepertoire umzudefinieren oder umzudeuten. Sie verweigern sich der Realität und schaffen die Voraussetzung für die wahren, die großen Lügner. Die mit der Gewissheit der Losung lügen können nach der eine Lüge nur groß genug zu sein braucht und nur oft genug wiederholt werden müsse, damit die Menschen ihr glauben. Die Menschen glauben der Lüge aber nicht. Sie stürzen sich in die wahre Lüge, weil sie die partikularen Wahrheiten nicht mehr ertragen.

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