1. Email an Bürgermeister Zimmermann und Fraktionen Monheims vom 04. Juli 2016 (editiert)

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Zimmermann, sehr geehrte Damen und Herren,

Soeben lese ich in der online Zeitung „Die Welt“, dass ihre Gemeinde Grundstücke an die Ditib übertragen will. Begründet wird dies in dem Artikel mit Ihrem Willen zur Förderung der Integration.

Zitat:“Raus aus den Hinterhöfen, integrieren statt ausgrenzen, so die Idee.“
 
Zwar bin ich nicht Einwohner ihrer Gemeinde,  dennoch bin ich von dieser Entscheidung betroffen. Die Organisation, die durch Ihre Entscheidung Steuermittel in nicht unerheblicher Höhe erhält ist nachweislich Weisungsempfänger der Exekutive des türkischen Staates. Insofern vertritt sie konsequent und aggressiv die Leugnungspolitik der Türkei bezüglich des Völkermords an den Armeniern.
Nach der Resolution des Bundestags vom 02. Juni 2016 ist es ein unglaublicher Affront an die Nachfahren der Überlebenden und den Opfer selbst, wenn Körperschaften der Bundesrepublik, also desjenigen Staates, das sich ausdrücklich zur Anerkennung und Aufarbeitung bekannt hat und für eine Versöhnung eintritt, auf diesem Wege von den eigenen Vertretern und durch deren unkritisches und unsensibles Verhalten in seinen Bemühungen hintergangen wird.
Gerade die Ditib und ihre Vertreter haben immer wieder von der ‚internationalen Völkermordlüge‘ schwadroniert und waren nie darum verlegen Politiker, diejenigen die sich für eine kritische Auseinandersetzung mit der türkischen Geschichte einsetzten von ihren Veranstaltungen auszuladen.
Es ist im besten Fall als eine Naivität anzusehen, wenn hier ohne ein sichtbares Bekenntnis einzufordern Steuermittel in dieser Höhe eingesetzt werden. Eine einfache Forderung sich zur Verfassungstreue zu Bekennen, damit das Grundstück übertragen würde mutet da schon zynisch an. Denn die Ditib sowie alle übrigen religiösen Organisationen müssen dies ohnehin tun. Und noch vielmehr: Sie müssen auch danach handeln.
Eine Übertragung ohne eindeutige Anerkennung des Völkermords durch die Ditib kann es daher nicht geben, wenn man ein sichtbares Bekenntnis einfordert. Daher sollte eine Auflage sein ein Mahnmal auf dem Grundstück, das an die Opfer des Völkermords erinnert aufzustellen. Nur so kann die Bundesrepublik ein Bekenntnis zu den Werten für die sie eintritt einfordern und sich Rückversichern, dass alle diejenigen die von den Früchten einer solchen Ordnung profitieren auch zum Erhalt des Wertesystems beitragen.
Viele Grüße

 

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